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Ralf-Andreas Gmelin

 

Im Jahr 1958 bin ich in Gießen gebo-ren. Nach dem Studium der Zahn-heilkunde, Evangelischen Theologie, Germanistik und Sozialwissenschaf-ten in Gießen, Tübingen, Frankfurt und Marburg wurde ich Pfarrer in Oberursel und Wiesbaden. Zwi-schenzeitlich war ich einige Jahre als Journalist an der Ev. Kirchenzeitung, heute "Evangelische Sonntagszei-tung" in Frankfurt am Main. Derzeit lebe ich mit meiner Familie in Wies-baden und arbeite an der Ringkirche, für deren Gemeinde ich ein Archiv aufgebaut habe.

 

Als Stadtteilhistoriker von Wiesba-den habe ich in den letzten Jahren Materialien des Ringkirchen-Archivs gesichtet, geordnet und lesbar ge-macht, um den Werdeprozess zu do-kumentieren, der den Bau der Ring-kirche begleitet hat:

Baustelle Ringkirche

In drei Bänden (2021) ist diese Arbeit erschienen. Der  Textband fasst die wesentlichen Erkenntnisse der Quel-lenbände zusammen und würdigt sie nach Kräften.

 

Ebenfalls im Rahmen der Arbeit eines "Stadtteilhistorikers" 2016/2017 habe ich die mir zugäng-lichen Quellen zu dem ehemaligen Pfarrer an der Ringkirche, Fritz Philippi, ausgewertet - und bin dabei wesentlich mehr Herausforderungen begegnet als ich erwartet hatte.

 

Insbesondere die Konfrontation mit dem völkischen Denken der Ver-gangenheit erscheint mir angesichts der deutschen und internationalen Entwicklung erschreckend aktuell.


Der Dom der kleinen Leute


Vorwort auf Seite 2:

"Wegen ihrer städtebaulichen Lage und ihrer innenarchitektonischen Qualität wurde die Wiesbadener Ringkirche am 30. Juni 2003 zum deutschen Nationaldenkmal erklärt. Der Hessische Landeskonservator, Prof. Dr. Gerd Weiß, nannte sie „Wiesbadens architekturgeschichtlich wichtigste Kirche“. Sie ist vermutlich der erste Kirchenbau der Welt, der bereits 1894 dem Architekturprinzip der Moderne entspricht, „form follows function“. Erst in einem Brief des Jahres 1904 wird der Erfinder des Hochhauses, der amerikanische Architekt, Louis Henri Sullivan, dieses Motto prägen. - Dieses Heft möchte Sie mit Geschichte und Gegenwart der Ringkirche bekannt machen. So wie ihre kompromisslose architektonische Modernität mit einer mitunter mittelalterlichen Formensprache verbunden ist, ist der Ringkirchengemeinde die Aufgabe gestellt, mittendrin im Heute der alten Botschaft des Evangeliums eine Modernität zu verleihen, die zeitlos ist, weil sie sich nicht nach wechselnden Moden richtet. Nach zwei ausverkauften Auflagen möchte die dritte, völlig überarbeitete Auflage des Kirchenführers „Der Dom der kleinen Leute“ Ihnen eine Architektur vorstellen,

die in der deutschen Kirchbaugeschichte epochale Nachwirkungen hatte. Gegenüber den alten Auflagen ist das Heft nun in leichter lesbaren Spalten gesetzt und sein Inhalt wurde dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis angepasst. (2008!)

Freude an Entdeckungen wünscht seinen Lesern.

Ralf-Andreas Gmelin."

 

Sie erhalten den Kirchenführer

"Der Dom der kleinen Leute" für 2 Euro bei Ihrem Besuch in der Ringkirche in Wiesbaden.

 

36 Seiten

Oder gegen Einsendung von 5 Euro im Gemeindebüro der Evangelischen Ringkirchengemeinde, An der Ringkirche 3, 65197 Wiesbaden.

(0611) 44 02 81.

ringkirche@ringkirche.de

Gott, Natur und Tintenfinger


Aus dem Buch, Seite 8 bis 9:

"Vor allem in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und damit auch nach der Oktoberrevolution 1917 in Russland hatten viele politisch Wache die linke Option verloren. Nachdem die bürgerliche Revolution den russischen Bolschewiken die Arbeit abgenommen hatte, indem sie das Zarenregime stürzte, setzten sich dennoch die Bolschewiken gegen sie durch und nahmen Millionen von Toten in Kauf, zum Beispiel bei ihrer verfehlten Agrarpolitik – ganz abgesehen von den politisch motivierten Morden. Philippi war nach unserer Kenntnis niemals Sozialist, er nennt Sozialisten da und dort „Materialisten“. Auch Streiks und Demonstrationen betrachtet er in distanzierter Skepsis. Die Zukunftsvisionen, die in seinem Werk gezeichnet werden, zeigen ein Deutschland, das sich einsam einer Übermacht anderer Völker gegenüber sieht und darum besonderer Solidarität bedarf, die sich in einer besonderen Arbeitsmoral ausdrückt. In der verzweifelten Lage nach dem Ende des Krieges suchen viele eine nationale Lösung, die zugleich auch die soziale Frage löst. Diese „völkischen“ Standpunkte klangen in meinen Ohren nach dem Pathos der späteren Nationalsozialisten oder der spanischen Falange. Obwohl von der aufrichtigen Sorge um die Zukunft der Menschen in seinem Land getragen, kam dem Verfasser Philippi – der im Jahr der nationalsozialistischen „Machtergreifung“, 1933, starb – wie ein potentieller Nationalsozia-list vor, was er nachweislich nicht gewesen ist.

 

Obwohl Philippi sich mit seinem Engagement als politisch wacher und weltanschaulich engagierter Denker zeigt, kostete seine Nähe zu völkischen Ideen ihn bei dem Autor erhebliche Sympathien."

 

200 Seiten

ISBN: 978-3-7448-6813-6

Paperback: € 6,99 (D)

e-book: € 5,49

bod-Verlag, Norderstedt

Kirche und Kultur wohnen nun einmal bei einander im Erdenhaus


Der Anfang einet Erzählung im Materialband:

1914

Der Armensarg

Beitrag in „Jugend“, (Jahrg. 19, Heft 12 Seite 360ff), München, 21. März 1914, 27.

"Wer unsere Stadt vor dreißig, fünfunddreißig Jahren gekannt hat, weiß, daß es sich im ehemaligen Tintenviertel bescheiden, aber anständig leben ließ – wie damals alle Leute gewohnt waren zu leben. Die Hausbesitzer, zumeist Handwerker, wohnten „ebener Erde“, hinten hinaus dehnten sich lange Höfe mit lärmfrohen Werkstätten. Die Meister gingen noch in der blauen Schürze und fegten ihre Straße selber. Und auch das Äußere ihrer Häuser war nüchtern, aber respektabel. Damals wohnte Haus bei Haus in den besseren Stockwerken die Schreiberzunft, oder was sonst Tintenfinger hatte. Daher der Name Tintenviertel. Die Meister und die Beamtenschaft hatten nachbarlich zwar mancherlei aneinander auszusetzen. Es konnte vorkommen, daß im „Heidelberger Faß“ der Stammtisch der Meister in rauhen Kehllauten sich räusperte: Man tausche noch lange nicht mit papiernen Tagelöhnern. Und der Stammtisch der Tintenfinger gab zurück: Man könne es im Stubenspucken und anderen ungebildeten Handwerksknoten gleichtun. Aber einträchtig wandelte dann die Nachbarschaft vom Bierkrug in den Wirtshof, um einzugehen durch die Holztür mit dem herzförmigen Ausschnitt und der geheimnisvollen Nummer 0, und wandelte selbander im Männergespräch an den Nachtlaternen vorüber zum heimischen Tor und half sich aus mit dem Hausschlüssel. Es waren auskömmlich gemütliche Zeiten im alten Tintenviertel. Dann aber kam über unsere Stadt das Baufieber. Wiesen, Gärten und Bäche wichen nach dem Wald hin, um asphaltnen Straßen und hohen klotzigen Häuservierecken Platz zu machen, an deren Außenseite sich wilde Phantasien in Schlangenlinien und unechter Plastik austobten. Alle Straßen wurden patriotisch benannt. So entstand das Generalsviertel."

 

Klicken Sie das Folgende an für eine Lesung unter youtube:

Lesung: "Hexenmüller 1"

"Hexenmüller 2"

520 Seiten mit Bibliographien

ISBN: 978-3-7448-7512-7

Paperback: € 16,99 (D)

e-book: € 6,99 

bod-Verlag Norderstedt



Baustelle Ringkirche, 2021


Die Quellenbände:


Ralf-Andreas Gmelin, Hrg.:

Correspondenzen zum Bau der Ringkirche.

Ein moinumentales Bau-Unternehmen in Originaldokumenten ab 1888

 

Baustelle Ringkirche, Band 2

Quellenband 1

 

BoD, Norderstedt, 2021.

ISBN: 9 7837 543 22338

398 Seiten, Paperback

€ 24,80 (D)

 


Ralf-Andreas Gmelin, (Hrg.):

Correspondenzen zum Ausbau der Ringkirche.

Ein monumentales Bau-Unternehmen in Originaldokumenten 1894.

 

Baustelle Ringkirche, Band 3

Quellenband 2

 

BoD, Norderstedt, 2021.

ISBN: 9 7837 543 308769

148 Seiten, Paperback

€ 8,20 (D)


Der Textband:


Ralf-Andreas Gmelin:

Baustelle Ringkirche

Ein monumentales Bau-Unternehmen zwischen Historismus und Moderne

 

Baustelle Ringkirche, Band 1

Textband

 

BoD, Norderstedt, 2021.

ISBN: 9 7837543 xxx

200 Seiten, Paperback

 

In Vorbereitung